Immer auf die ZWÖLF! – Uwe vs. kleine Großmeister

Der eine oder andere mag mein Fehlen in der letzten Runde der Liga bemerkt haben. Ich habe mich mit Hildesheimer und Eldagser Verstärkung im holländischen Wijk aan Zee (in einem der zahlreichen Amateurevents) vergnügt. Die Ergebnisse am Brett waren ein eher durchwachsenes Erlebnis – andererseits muss man einfach lobend anerkennen, dass die holländischen Amateure deutlich härtere Gegner geworden sind und weder richtig einbrechen noch Vorteile wieder aus der Hand geben: Die technische Verwertung ist schon nicht schlecht…

Auffällig in den letzten Jahren ist die Zunahme von jugendlichen Teilnehmern, gerade in den oberen spielstarken Gruppen. Dabei durfte ich nun schon zum vierten Mal gegen einen ZWÖLFjährigen antreten. Ich habe heuer erneut verloren und muss Euch sagen, dass dieser Junge mir (35 Jahre Turniererfahrung!) in der praktischen Partie vom Positionsverständnis und von der Technik her nicht wirklich nachstand. Ich bin beeindruckt!

Der Reihe nach:
1999 konnte ich gegen MJL Erwich (12), heute IM mit ELO 2363 noch gewinnen. Das war nicht leicht, aber in einer meiner Leib- und Magenvarianten doch ganz gut machbar.

2007 zog ich in einer anderen Lieblingsvariante gegen Benjamin Bok (12), heute mit ELO 2607 ein arrivierter holländischer Spitzen-GM, den Kürzeren. Er spielte positionell reif und nutzte meine Fehler einfach aus. Der Gruppensieg gehörte ihm.

2015 servierte mir Alexander Janse (12) ein positionelles Opfer, das er laut Chessbase noch nie auf dem Brett hatte. Allerdings in einer sehr sehr nachhaltigen Qualität! Er konnte sich im letzten Jahr nur wenig steigern und ist heute mit ELO 2014 Rang 25 der niederländischen C-Jugend.

2016 ging es gegen Jonas Hilwerda zu Werke. Ein zähes Hin und Her, das auch ich hätte gewinnen können, leider mit schlechtem Ausgang. Jonas ist mit ELO 2012 auf Rang 16 der niederländischen D-Jugend.

Immerhin war das Abendprogramm trotz kleinerer Besetzung unterhaltsam und fröhlich. Mein besonderer Dank gilt Familie Heidenreich und vor allem Werner für die famose Reiseorganisation!

Ach ja – die Großmeister (mit Benjamin Bok) spielen noch bis zum nächsten Wochenende. Seid live (oder online) dabei und schaut zu, wie der große Motivationskünstler Magnus Carlsen seine Spitzenposition in der Welt auszubauen versucht.

SFH 1 rutscht bei eisigem Wetter, fällt jedoch nicht.

Zum Mannschaftskampf gegen Salzgitter fehlten einige Stammkräfte, doch wurden wir aus der 2. Mannschaft mit Andreas H. und Michael kompetent verstärkt. Noch ärger traf es unseren Gegner aus der Stahlstadt, die sogar das Brett 8 freilassen mussten. 1:0 für uns, und 1000 DWZ-Punkte Vorsprung für uns an den verbleibenden Brettern – ich war sehr optimistisch.

Jedoch leistete Salzgitter heftige Gegenwehr. Nach zwei Remis von Andreas L. und Dieter musste Andreas H. aufgeben, der nicht genügend Kompensation für das geopferte Material geltend machen konnte (2:2). Bernd brachte uns gegen 13:30 wieder in Führung – aus einer unübersichtlichen Position heraus ging es auf einmal verblüffend schnell (3:2). Kurz darauf der erneute Ausgleich: Dennie geriet in einen Angriff und büßte seine „weiße Weste“ ein (3:3).

In den verbleibenden Partien hatten wir Endspielvorteil: Tom hatte in ein Turmendspiel mit 2 Mehrbauern abgewickelt, in meiner Partie konnte ich die Qualität gewinnen. Nach wechselseitigen Ungenauigkeiten gelang mir dann auch der Sieg (4:3). Tom ließ seinen Gegner entwischen, das Remis bedeutete aber den Sieg im Mannschaftskampf (4,5:3,5).

Schnappschuss vom Start der Partien:

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SFH 2 verlief aufm Dorf

Zum Jahresauftakt ging es in der Verbandsliga Süd nach Uetze zum SC Uetze-Hänigsen. Nach der Aufstellung waren wir Favorit, bei beiden Vereinen fehlte Brett 1, wir hatten an den Brettern 1-6 teilweise deutliche DWZ-Vorteile.

Nach ca. 2,5 Stunden nahm das Debakel seinen Lauf, Andreas lehnte Remis ab, übersah eine verstecke Ressource seines Gegners der in Materialverlust endet. Bei Louis ging irgendwann eine Leichtfigur verloren. Damit stand es schnell 0-2. Achim machte seine deutliche bessere Stellung zunichte und damit waren wir schon bei 0-3. Philipp machte dann mit einem Kommentar remis, den ich hier lieber nicht wiedergebe. Und auch Torsten lehnte (in Gewinnstellung) remis ab, übersah ein Matt und somit war der Kampf kurz vor der Zeitnotphase schon gelaufen. Michael kam schlecht aus der Eröffnung, konnte dann aber eine Qualität für zwei Bauern gewinnen. Er bekam Spiel gegen den gegnerischen König, entschied sich dann aber die Qualität zurückzugeben und einige Bauern abzukassieren. Zum Sieg reichte es trotzdem nicht – remis. Auch Günther machte dann remis, der Kampf war sowieso verloren. Der Ehrentreffer erzielte ich, konnte meinen Gegner erfolgreich auslavieren, irgendwann in der Zeitnotphase stellte er dann in gedrückter Stellung Material ein.

Damit ein enttäuschendes 2,5-5,5 gegen einen Gegner, den man eigentlich schlagen muss. Immerhin schien auf der Rückfahrt wieder die Sonne.

Stell Dir vor, es ist Landesmeisterschaft…

…und die Schachfreunde fahren hin 😀

Es ist schon einen Tag vor Toreschluss bei der niedersächsischen LEM 2016 in Verden. Neben dem Meisterturnier, für das man sich qualifizieren muss, gibt es ein sehr sehr stark besetztes A-Open und noch zwei weitere Turniere mit beschränkter Spielstärke. So hat letztlich vom Hobbyspieler bis zum Internationalen Meister jeder die Chance, auf seinesgleichen zu treffen.

Meisterturnier
Martin Ploog – hat nur Außenseiterchancen

A-Open
Dieter Meyer und Andreas Herrmann sollten das Turnier rocken können, haben aber starke Konkurrenz.
Michael Gründer und Dietmar Schönfeld sollten Mittelfeldplätze belegen können.
Auf das Abschneiden von Klaus Franke bin ich gespannt: Die fehlende Wettkampfpraxis könnte ein Manko sein.

Außerdem spielen noch unsere Ex-Mitglieder Henning Hupe (A-Open) und Stefan Zucker (B-Open) mit.

Alle Ergebnisse – und LIVE-Partien findest Du hier:
LEM 2016 Hp