Uwe Gabriel und das halbe Jahrhundert

Uwe im Einsatz
Uwe im Einsatz

Mannschaftsführer und Spielleiter in einem Schachverein. Nervenaufreibender geht’s kaum. Uwe Gabriel hat diese Jobs seit einer Ewigkeit bravourös gemeistert und sich dabei stets seine Begeisterung fürs Schachspielen bewahrt. Ohne seinen Einsatz wären unser Verein und die Schachszene in Hannover um vieles ärmer.

Deshalb habe ich die große Freude, Dir lieber Uwe, heute zu Deinem 50. Geburtstag zu gratulieren. Herzlichen Glückwunsch!

Lehrte stoppt unseren Höhenflug

Selbst ein kampfloser Punktgewinn konnte uns heute in der Landesliga Süd nicht zum erhofften Pflichtsieg gegen den SK Lehrte verhelfen. Heinz-Dieters Gegnerin (2. Brett) war bei der Anreise offenbar auf der Strecke geblieben. Es sollte unser einziger Sieg bleiben. Wenig später einigten sich Andreas Liebau und Heinrich Bedürftig am 1. Brett in ausgeglichener Stellung auf ein Remis. Leider hatten Uwe, Arthur und Martin einen rabenschwarzen Tag erwischt. Irgendwann standen sie pleite. Da half auch deren Kampfgeist nicht weiter. Etwas besser sah es an den Brettern 5 bis 7 für uns aus, aber mehr als eine jeweilige Punkteteilung kam für Bernd, Dennie und mich nicht heraus. Endstand: 5:3 für Lehrte.

Glückwunsch an den SK Lehrte. Der Sieg war verdient. Mit dem Abstieg haben die Lehrter nichts mehr zu tun. Unsere Aufstiegsambitionen sind hingegen gewaltig geschrumpft. In der letzten Runde bedarf es der Schützenhilfe vom SV Laatzen. Die Laatzener haben den Spitzenreiter SC Wolfsburg zu Gast. Mit dem Wort „abstiegsbedroht“ halte ich mich zurück, weil ich nicht weiß, ob zwei oder drei Mannschaften absteigen. Die Reihenfolge der letzten drei Vereine: SV Berenbostel, SV Laatzen und HSK Lister Turm 2 kann sich zwar noch ändern, aber auf den viertletzten Platz können sie nicht mehr gelangen.

Eine Chance auf den Aufstieg haben plötzlich die totgesagten Hamelner. Falls Wolfsburg verliert und wir nicht gegen Caissa Wolfenbüttel gewinnen, können sie durch einen Sieg gegen die Braunschweiger auf den 1. Platz springen. Für jede Menge Spannung ist am letzten Spieltag somit gesorgt.

SFH3 gegen SK Turm: Zu hoch gepokert

Der heutige Kampf unserer Dritten sorgte schon im Vorfeld für Zündstoff: Durch die Ausfälle unserer drei Stammspieler Fredrik, Martin und Hermann sowie von Willi gebeutelt, erdreisteten sich unsere Mannen, nicht auch noch den gewünschten Ersatzmann an die Zweite abzugeben, um unseren Kampf gegen den SK Turm mitsamt Restchance auf den Aufstieg nicht schon vor dem Anpfiff abzuschenken.

Unter solchen Vorzeichen ging unser Mannschaftsführer am vierten Brett gleich motiviert zur Sache – und fuhr nach kaum mehr als einer halben Stunde unseren schnellsten Sieg der Saison ein! Kaum hatte uns Ulrichs forsche Eröffnungsbehandlung in Führung gebracht, unterlief Marc am siebten Brett allerdings ein folgenschweres Malheur und nach gerade mal 45 Minuten stand es 1:1.

In der folgenden Stunde schien sich der Kampf durchaus zu unseren Gunsten zu entwickeln. An keinem Brett konnte ich eine schlechtere Stellung erkennen, an Brett 2 bei André und an Brett 8 bei Philipp sah es bald recht vielversprechend aus.

Als in der vierten Stunde nahezu zeitgleich an allen Brettern die Ernte eingefahren wurde, war es folgerichtig zunächst André, der seinen Stellungsvorteil mit Läuferpaar und vorgerücktem Freibauern zu einem vollen Punkt verwertete (2:1). Peter am dritten Brett hatte zwar ein Turmendspiel mit Mehrbauern erreicht, sah aber keine Möglichkeit, dieses zu gewinnen – Remis (2,5:1,5).

Bernd schlug an Brett 6 ein Remisangebot seines Gegners aus. Vermutlich zu Recht. Allein, er lief dann in einen tödlichen Konter… Nebenan an Brett 5 verpuffte inzwischen nicht nur Udos Königsangriff, am Damenflügel ging seine Stellung den Bach runter. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, verdarb ich am ersten Brett auch noch meine bis zum 19. Zug völlig sorgenfreie Partie: Ich wickelte per Läufer- und Damentausch ins Endspiel ab, hatte dabei aber ein unangenehmes Springermanöver  missachtet. Die auf einmal gedrückte Stellung war in aufkommender Zeitnot kaum zu halten, ich entschied mich für einen Qualitätsverlust mit anschließender Zeitüberschreitung…

Macht summa summarum vier verpatzte Partien – eine zuviel! Immerhin brachte unser Nachwuchstalent Philipp dann noch seine Gewinnstellung nach Hause und sorgte für unseren dritten vollen Punkt. Endstand 3,5:4,5.

Müssen wir sonst noch was bereuen? Ich denke nicht. Unsere Zweite erzielte zu siebt ein 4:3 gegen eine mit fünf (!?) Spielern angetretene HSK-Dritte. Unser nicht abgestellter Ersatzmann hätte kampflos am achten Brett gewonnen… Nebenbei haben wir unserem heutigen Gegner zum Klassenerhalt verholfen und sichern uns damit auch in der kommenden Saison ein Gastspiel im wohl besten Spiellokal des Schachbezirks Hannover: Der frisch renovierte „Felsentreff“, nun wieder Heimstätte für den Blinden-Schachverein SK Turm, bot perfekte Bedingungen. Wobei: In der Bezirksliga ist nach wie vor nichts endgültig entschieden. Als Tabellenfünfter liegt unsere Dritte, allen verpassten Chancen und allen verschenkten Punkten dieser Saison zum Trotz, vor dem letzten Spieltag noch immer in (allerdings ziemlich theoretischer) Reichweite zu den Aufstiegsplätzen.