Frohe Weihnachten!!!

Als externer Spielleiter des Vereins sollte ich an dieser Stelle die Heldentaten unserer Mannschaften rühmen – weitgehend gelingt mir das mit Blick auf die Tabellen auch (vgl. „SFH-Homepage-Mannschaften“). Insbesondere liegen die Teams 1+3 gut im Rennen. Dennoch ist es auch für den Laien zu sehen, dass wir es heuer mit einer dünnen Personaldecke zu tun haben – sehr sehr dünn. Wer also noch nicht oder nicht mehr an einen Verein gebunden ist und Lust hat, bei den Schachfreunden zu spielen – WELCOME… wir beißen nur unsere Gegner 😉
Die Saisonziele können nach vier von neun Spieltagen noch nicht unter Dach und Fach sein – ergo gibt es noch was anzupacken!!! Melde Dich beim vorstand „ät“ schachfreunde-hannover „in“ de.

DANKE möchte ich all denen sagen, die immer wieder gern eine Partie Schach spielen und so zuverlässig die Teams unterstützen und den Verein tragen.
DANKE möchte ich auch den übrigen Vereinsfunktionären sagen, die idealistisch eine Menge Zeit in diesen ehrenamtlichen Job geben.
…und das in dieser Saison leider über Gebühr, denn nicht immer finden die (vier Mal) „8 Freunde“ leicht zum Brett. Der Gründe dafür gibt es ungezählte, manche wären aus Sicht eines Spielleiters vielleicht unnötig und könnten den Teamkapitänen mit etwas gutem Willen mehr Freizeit schenken. Eure persönliche Unterstützung hierbei wäre mein Wunsch für 2015 – dann heißt es in 365 Tagen noch einmal mehr DANKE 🙂

Unterstützung übrigens gern auch hier im/beim Blog – 300 Menschen lauern alltäglich auf neue Zeilen – DEINE Zeilen…

2015 startet mit der Landeseinzelmeisterschaft, an der von uns mindestens Martin Ploog teilnimmt, per Vereinsabend am 09. Januar mit dem 5. Monatsblitzturnier (und auch dem 5. Gewinner???), per Liga am 11. Januar mit der vorgeholten Verbandsligapartie unserer zweiten Mannschaft. Unsere U20-Jugendlichen spielen mannschaftlich am 11. Januar bei Hannover 96, am 09. Januar im Vereinstraining.
…und für mich persönlich mit dem Wochenendturnier in Wijk aan Zee (09.-11. Januar), gemeinsam mit ein paar guten Kumpels aus Isernhagen, Eldagsen und Hildesheim 🙂 – www.tatasteelchess.com

Wie immer hilft auch hier das Motto: Bei Fragen fragen! Der Vorstand liest den Blog oder antwortet auf Eure Mails an vorstand@schachfreunde-hannover.de.

Ich wünsche uns und Euch allen und Euren Familien ein
Frohes Weihnachtsfest und einen
Guten Rutsch nach 2015

Gens una sumus – wir sehen uns am Brett!

75 Jahre Rainer Zieseniß – Herzlichen Glückwunsch!!!

Für die Blog-Laudatio konnten wir keinen Geringeren als den Ex-Präsidenten Udo Harms gewinnen:

Urgestein ist ein alter Begriff der Geologie. Im 18. und 19. Jahrhundert nahm man an, solche Gesteine seien durch einen Vorgang zu Beginn der Entstehung der Erde entstanden. Nicht ganz so alt ist Rainer Zieseniß – aber immerhin 75 Jahre hat er mit dem heutigen Tage auch auf dem Buckel. Und das ist mal sicher: Er ist bei den Schachfreunden fast schon seit der Entstehung des Vereins. Damals hießen die Schachfreunde auch schon Schachfreunde, residierten aber noch – auch namentlich – in Badenstedt. Rainer hat mir vor Jahren mal Andenken aus dieser Zeit gezeigt, etwa einen Wimpel des Vereins – schade eigentlich, dass man sowas heute nicht mehr hat. Rainer ist vermutlich ein wandelndes Archiv der Schachfreunde: Er ist seit 55 Jahren Mitglied. Kann es sein, dass wir vergessen haben, Dich zum 50. angemessen zu ehren? Falls ja, bitte ich dafür um Entschuldigung!

Deine gute Laune dürfte selbst das nur kurz getrübt haben, schätze ich. Denn das ist mal sicher: Es gibt kaum einen Schachfreund, der im Verein so konstant einen gutgelaunten Eindruck macht, immer für einen Scherz zu haben – und natürlich jederzeit gerne bereit, eine nette Partie zu spielen. Jeder Verein braucht Mitglieder wie Rainer, die (fast) immer bereit sind, sich für den Verein zu engagieren, nicht nur in der Mannschaft zu spielen. Deshalb an dieser Stelle: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Und noch viele Jahre im Verein! Auf dass Du die Bezeichnung Urgestein jedes Jahr noch ein wenig mehr verdienen mögest, als jetzt schon. Und versprochen: Zur 75-jährigen Mitgliedschaft gibt es eine große Ehrung!

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Rainer Zieseniß anno 2.000
Rainer Zieseniß anno 2.000

12.01.2015 Nachtrag siehe Kommentar

Viel Spaß beim Landesblitzen

Im März qualifiziert, jetzt endlich gespielt – heute wurde die niedersächsische Landes Blitz Mannschaftsmeisterschaft (LBMM) augetragen. Der Gastgeber Hannover 96 hatte eigens die VIP-Räume reserviert bekommen – im Prinzip eine geniale Idee, jedoch mit kleinen Wermutstropfen…

Unten wäre es schöner und größer gewesen, eher lieblos gestellte Tische, ein Catering aus kalter Cola und – nachmittäglich dann abgestandenem – Kaffee, kein Essen. Letzteres für unser Team kein Problem – für weitgereiste Mannschaften bei längerer Turnierdauer schon 😉
Apropos längere Turnierdauer. Mit reichlich Verspätung des Turnierleiters wurde gestartet, eine Pause gab es aufgrund fehlender Batterien, zwischendurch immer wieder undurchschaubare „Ehrenrunden“. So dauerten zB auch die letzten 5 Runden nicht 5*20=100, sondern 145 Minuten – mysteriös.

Aber na klar wurde auch Schach gespielt, und zwar besonders gut von Arthur, der mit 10 aus 14 Top-Scorer der Mannschaft wurde, dann aber dem Drang nach dem heimischen Mittagessen unterlag – schade eigentlich! Auch Tom schlug sich am oberen Paarkreuz mit 12 aus 26 supergut, während Andreas, Bernd und Uwe hie und da Punkte liegenließen, oft auf Zeit, dennoch auf LBMM-Niveau passabel mitspielten.

Lediglich drei Wettkämpfe wurden hoch verloren, alle anderen Begegnungen verliefen knapp. So hatte Uwe gegen den späteren Landesmeister vom Gastgeber 96 den Mannschaftssieg auf dem Brett, zog aber den Springer aus der Königsfesselung. Sein Gegner blickte verzweifelt, was er denn noch ziehen solle – bis er die Reklamation sah – leider (grrrr!).

Alles in allem hatten wir aber einen Sonntag lang unseren Team-Spaß am Brett. Und das ist viel wichtiger!!!

Frust im Vorfeld und ein glückliches Ende

Bevor wir heute an die Bretter gingen, gab es im Vorfeld für unseren Mannschaftsführer ordentlich was zu tun. In Summe mussten wir drei Spieler abgeben, was für sehr viel Unruhe und Frust in den eigenen Reihen gesorgt hatte. Wir konnten aber wieder auf die Unterstützung der 4.Mannschaft bauen und unsere gelichteten Reihen mit Edi und Philipp schließen. Da wir nominell zu den schwächsten Mannschaften der Liga zählen, hatten wir vorab die Befürchtung dass uns das nächste Debakel drohen würde. Zum Glück trat aber auch Ricklingen ohne Brett 1 an, eine Schwächung die sich sofort empfindlich bemerkbar machte. Wir kamen sehr gut aus den Startlöchern. Die erste Entscheidung gab es an Brett 3, Peter einigte sich mit seinem Gegner auf ein Remis. Es sah bei ihm zwischenzeitlich so aus, als wenn er durch einen vergifteten Bauern Material gewinnen könnte. Wie die Analyse zeigte hatte sein Gegner aber sauber gerechnet, das Remis ging völlig in Ordnung. Kurze Zeit später bot mir mein Gegner ein Remis an. Wir waren erst im 15.Zug, hatten aber beide nur noch 30 Minuten auf der Uhr. Bei einem Rundgang sah es ziemlich ausgeglichen aus (2x Vorteil für uns, 2x Nachteil), die Entscheidung deutete sich an Brett 7 an wo sich Philipp mit Weiß gerade eines Bauernsturms seines nominell deutlich stärkeren Gegners erwehren musste:

Irgendwie hatte ich kein gutes Gefühl, trotzdem willigte ich wegen fehlender Möglichkeiten am Brett in das Remis ein. Danach lief es fast so wie von mir erwartet, Hermann fuhr einen lockeren Sieg ein und Bernd wackelte nur einmal kurz als ein gegnerischer Freibauer auf der 7.Reihe auftauchte. Er löste das Problem aber ganz souverän, und fuhr einen weiteren ganzen Punkt für uns ein. 3:1 hört sich gut an, zu diesem Zeitpunkt war aber leider nicht ganz klar wo weitere Punkte herkommen sollten. Olaf hatte nach gelungener Eröffnung einen kleine Kombination übersehen die ihm einen Bauern kostete. Uli hatte mit einem rückständigen Bauern und diversen Fesselungen zu kämpfen, Edi hatte eine Figur weniger (dafür aber einen weit aufgerückten Bauern). Blieb einmal mehr Philipps Partie. Mittlerweile hatte sein Gegner das Zentrum fälschlicherweise geschlossen und Philipp (fast) alle Drohungen am Königsflügel pariert. Sein Gegner bot ihm daraufhin Remis an. Philipp hatte in folgender Schlussstellung die richtige Idee (36.De2) am Ende dann aber doch Respekt vor seinem spielstarken Gegner und seiner knapp gewordenen Bedenkzeit:

Fehlten noch 0,5-1 Punkte um am Ende nicht mit leeren Händen dazustehen. Zunächst kassierten wir an Brett 8 eine Niederlage. Edi hatte wacker gekämpft und zwischenzeitlich dachte ich sogar da könnte vielleicht sogar noch etwas gehen. Die Minusfigur war aber leider nicht ganz zu kompensieren. Danach kam es an Brett 4 bei Uli zu einer Zeitnotschlacht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir mit analogen Uhren einen ganzen Punkt eingefahren hätten 😉 Ulis Gegner gelang es aber seinen 40.Zug mit 1 Sekunde Restzeit auf der Uhr auszuführen. Die entstandene Stellung war dann ein Endspiel mit Doppeltürmen und zwei Bauern weniger auf Ulis Seite. Das ließ sich leider nicht halten obwohl Uli meinte dass er am Ende sogar noch eine „Schummelchance“ eingeräumt bekam die er übersehen hätte. Und damit war klar dass die Entscheidung an Brett 1 fallen würde. Nach einem kurzen Blick befürchtete ich, dass dieses Endspiel für Olaf (Weiß) aufgrund des entfernten Freibauern nicht zu halten ist (z.B. Lxc3, Kxc3):

Die beiden Protagonisten rechneten ziemlich lange und kamen zu dem Schluss, dass der Tausch (wahrscheinlich) zu einem Remis führen würde. Die Leichtfiguren blieben also auf dem Brett und Olaf hatte noch einige Klippen in diesem unangenehmen Endspiel zu umschiffen. Am Ende konnte er die Stellung halten und wir nahmen einen schwer verdienten Punkt aus Ricklingen mit.

Dusel oder Klasse? – SFH1 katapultiert sich auf Rang 2

Um 10 Uhr konnten wir heuer ein erstes Doppelheimspiel mit unserer zweiten Mannschaft begehen. Wer gern kiebitzt, kommt da voll auf seine Kosten, und dem Vereinszusammenhalt soll es ja auch zugute kommen.

Unser Gegner waren die Berenbosteler, die trotz nomineller Verstärkungen mit roter Laterne angereist kamen und diese – soviel sei vorweggenommen – auch behielten. Der Weg dahin war freilich nicht einfach und bestärkt uns im Motto der diesjährigen Landesliga: Jeder kann jeden schlagen – alles ist knapp!!!

Chronologisch gesehen begann die Spitzenpartie als letzte, war aber zuerst und friedlich beendet. Am dritten Brett agierten beide mit dem nötigen Respekt, wehrten die jeweiligen Drohungen ab und öffneten die Stellung nicht – auch ein Remis. Nach drei Stunden trennte sich auch Bernd mit diesem Ergebnis – eine interessante Partie fand dieses leider trockene Ende.

1,5-1,5

An den übrigen Brettern tobte es aber: Ich selbst hatte einen Wanderkönig bis nach d5 manövrieren dürfen, konnte zwar ein schnelles Matt, aber die Niederlage nach 42 Zügen nicht verhinden. Gerd gewann seine Partie im Showdown, ein sehr glücklicher Punktgewinn. Dieter ackerte um die kleinen Vorteile, die sich kurz vor der Zeitkontrolle zum Sieg verdichteten.

3,5:2,5

Dennie hatte schön gespielt, dann in ein Endspiel Turm gegen Springer plus Läufer abgewickelt, das aber noch Remis sein sollte – wenn man genug Vorsicht walten lässt. Hier ist uns was verloren gegangen. Übrig blieb Freddy an Brett 8, der eine faktische Mehrfigur hatte (Lh8 ohne Zugmöglichkeit). In der Phase des Abtauschs unterlief ihm dann ein Fehler, der ein Gegenopfer ermöglichte – der Berenbosteler übersah diese seine einzige Einschussmöglichkeit und wurde schließlich sauber ausgespielt.

4,5:3,5

Fazit: Ein guter Schritt in Richtung Klassenerhalt (Understatement) und fast ein CL- (sprich: Aufstiegs-)platz. So überwintert es sich gut 🙂