Gelungener Saisonauftakt

Am 1.Spieltag mussten wir (3.Mannschaft) beim Aufsteiger in Pattensen antreten. Obwohl Brett 1+2 passen mussten, waren wir auf dem Papier noch immer leicht favorisiert. Unser Vorteil ist, dass wir in der Breite ganz gut aufgestellt sind und somit an den hinteren Brettern auf guten Ersatz bauen können.
Entsprechend positiv entwickelte sich der Mannschaftskampf dann auch erstmal. Nach guten zwei Stunden gingen wir nach einem Remis von Peter und meinem Sieg in Führung. Anschließend endete das Duell „ehemaliger Schachfreund“ (Stefan Zucker) und „endlich wieder aktiver Schachfreund“ (Willi Kwiotek) an Brett 1 Remis. Willi hatte Stefan am Damenflügel überspielt und konnte zwei verbundene Freibauern bilden. Allerdings gelang es Stefan im Partieverlauf durch Aktivität am Königsflügel Kompensation zu bekommen. Am Ende konnte er die Freibauern erfolgreich blockieren womit das Remis zementiert war.
Soweit verlief alles mehr oder weniger nach Plan, alleine die unglückliche Niederlage von Jan sorgte noch einmal für Spannung. Nachdem Jan seinen Gegner ziemlich an die Wand gespielt hatte (ohne den Sack endgültig zu zumachen…) gelang es diesem mit einer Verzweilungstat einen Konter zu setzen. Dieser erwies sich dann als absolut tödlich. Sehr schade, für diese Leistung hätte Jan einen ganzen Punkt verdient gehabt. Es folgte ein Remis von Schmucki (eine wie immer unorthodoxe Partie) bevor Andre seine Druckstellung in einen ganzen Punkt ummünzen konnte und wir wieder in Führung lagen. Die beiden letzten Partien sahen beide recht ausgeglichen aus. Uli hatte eine Qualle gewonnen, sein Gegner aber durch einen Freibauern auf der a-Linie Kompensation dafür. Bei Mischa (wieder ein Kampf ehemaliger Schachfreund gegen wieder aktiver Schachfreund…) war es ein Spiel auf entgegengesetzten Flügeln. Da Mischas König dabei im Feuer stand, hatte ich die Befürchtung dass das nicht gut für uns ausgeht. Für mich lag zu diesem Zeitpunkt durchaus ein 4:4 in der Luft.
Bevor es Mischas König aber an den Kragen ging, konnte er durch ein Qualle-Opfer einen Freibauern im Zentrum bilden der unterstützt vom Läuferpaar bis zur Grundlinie marschierte (um sich auf dem Umwandlungsfeld zu opfern…). Der anschließende Generalabtausch brachte dann ein Turmendspiel mit 3 Mehrbauern, trotz Zeitnot konnte Mischa das locker zum vollen Punkt ummünzen. Da die Partie durchaus sehenswert und auch noch spielentscheidend war, hätte ich sie gerne dem Bericht beigefügt. Alleine sie liegt mir nicht vor. Ab Runde 2 soll das aber anders werden, dann gibt es auch Perlen aus der Bezirksklasse in diesem Blog (das ist keine Drohung). Nachdem dann nun der Sieg der Mannschaft besiegelt war, verzichtete unser Kapitän darauf seine Partie noch weiter zu kneten. In Summe ein recht hart umkämpfter aber durchaus verdienter 5:3 Erfolg. Am 2.Spieltag geht es gegen den Absteiger Gretenberg. Da sie aktuell Tabellenführer sind dürfte es wieder eine knappe Geschichte werden, ich freu mich drauf !

Schachfreunde 3 – erwarteter Sieg am ersten Spieltag

Gegen den Aufsteiger Pattensen, der mit Stefan Zucker und Daniel Sievert zwei altbekannte Schachfreunde in seinen Reihen aufbot, gab es zum Auftakt der Saison den erwarteten Sieg, der freilich mit 5 – 3 knapper als erhofft ausfiel. Allerdings traten wir auch mit dreifachem Ersatz an, da neben Hermann mit Olaf und Freddy auch unsere beiden Spitzenbretter ausfielen. Neben vier Remisen an den Brettern 1 (Willi bei seiner Premiere aus besserer Stellung), 4 (Peter), 5 (ich) und 6 (Bernd) gab es drei Siege und nur eine (etwas unglückliche) Niederlage, bei der Jan an Brett 7 in (wahrscheinlich) besserer Stellung in einen überraschenden Konter seines Gegners lief. Stark, wie bereits in der letzten Saison, Martin an Brett 2, der seinen Gegner mit positionellem Druckspiel zermürbte und schnell gewann, und André an 3, der (ohne das übliche Zeitnotspektakel!) souverän den vollen Punkt einfuhr. Der Matchwinner war aber unserer Joker Mischa an Brett 8, der nach grauenvoll aussehender, aber wohl doch nicht so ganz schlechter Eröffnung gegen Daniel Sievert letztlich ein überlegenes Turmendspiel zum Sieg führte.
Fazit : wenn wir unsere Aufstellungsprobleme in den Griff kriegen, können wir auch am nächsten Spieltag gegen Gretenberg gewinnen.

Chapeau! fünfte Mannschaft!

Ausfälle von Spielern in der 3. und 4. Mannschaft, aber auch in der 5. selbst, führten dazu, dass drei Spieler an die 4. Mannschaft abgegeben werden mussten.

Die Fünfte konnte daher nur mit einer Rumpfmannschaft, verstärkt durch unsere Jugendlichen antreten. Leider konnten nur sechs Bretter besetzt werden. Umso erstaunlicher ist es, dass sich die Niederlage mit 3:4  in Grenzen hielt (am 8. Brett konnten weder wir, noch der Gegner einen Spieler einsetzen, sodass die Partie     – : – gewertet wurde). Wenn man bedenkt, dass nur die Anwesenheit eines Spielers an Brett 8 somit ein 4:4 bedeutet hätte, ist das umso ärgerlicher.

Speziell die nominell entscheidend höhere Spielstärke, der Unterschied in den DWZ betrug zu Gunsten des Gegners zwischen 200 bis hin zu fast 600 Punkte, also eine bis zwei Klassen, lies eine deutliche Niederlage erwarten.

Der erwähnte Spielausgang ist also ein toller Erfolg, zu dem, neben dem kampflos erworbenen Punkt von Rainer, die Gewinnpartien von Marvin und Clemens entscheidend beitrugen. Herzlichen Glückwunsch an die Beiden! Aber auch Kampfgeist der restlichen Spieler war für den Erfolg wichtig. Ebenso positiv ist der Einsatz von Dr. Frank Titzhoff, der, bedingt durch meinen Ausfall als Mannschaftsführer, im Vorfeld des Wettkampfes die Organisation in der Mannschaft übernahm, zu bewerten.

Aus dem Wettkampf können wir folgendes lernen. Zunächst sind unsere jugendlichen Ergänzungsspieler schon erstaunlich gut für einen Einsatz in der Mannschaft gerüstet. Zweitens sollten wir versuchen nicht mehr in Unterzahl anzutreten.   

Übrigens:  Unsere drei an die 4. Mannschaft abgegebenen Spieler (Marcel, Edi und Horst) konnten dort 2 ½ Punkte erspielen und damit zum knappen 4,5 : 3,5 Sieg entscheidend beitragen.

Spielmaterial

Mit den Worten, es sei besser, im Blog als per Email über das Thema „Spielmaterial“ zu diskutieren, endet eine Rundmail unseres externen Spielleiters vom 20. Oktober. Ich mache hiermit den Versuch, eine Diskussion anzuregen, sofern es überhaupt einer Diskussion bedarf. Für mich steht es nämlich außer Frage, dass wir dringend neues Spielmaterial benötigen, denn das, was wir haben, stammt noch aus den siebziger und achtziger Jahren des vergangenen Jahrtausends und ist mittlerweile so unansehnlich, dass es schnellstmöglich auf den Müll gehört.

Unsere Kassenlage ist mir nicht bekannt, gleichwohl reden wir im Vergleich zu anderen Sportarten von geringen Kosten. Turniergeeignete Schachbretter und Schachfiguren sind zusammen für unter 80 € erhältlich. Für eine Mannschaft sind das 640,00 €. Bei einer Lebensdauer von 30 Jahren sind das pro Jahr und Spieler rund 2,60 €. Das entspricht dem Wert eines Power-Gels, das ich mir während einer Trainingsfahrt mit meinem Rennrad gönne. Ich weiß, solche Vergleiche hinken, denn Geld, das nicht vorhanden ist, kann man nicht ausgeben.

Folglich müssen wir Wege finden. Spenden sind einer, Einsparungen andere. Beitragserhöhungen halte ich für kontraproduktiv. Zu den Einsparungen zählen für mich auch frustrierende Spielabende, zu denen kein Schwein kommt, aber jeweils Miete kosten. Die könnten meines Erachtens ausgedünnt werden mit dem Effekt, dass die verbleibenden an Attraktivität gewinnen.

Auch wenn wir stolz darauf sind, ein „etwas anderer Schachverein“ zu sein, so darf es nicht dazu führen, dass wir uns schämen müssen, wenn wir Gäste haben. Ordentliches Spielmaterial ist ein Muss. Insofern gibt es dringend Handlungsbedarf.

Ich bin drin (3)

Vor zwei Wochen spielte Horst-Peter am 1. Brett unserer Oberliga-Mannschaft gegen IM Alexander Bangiev. Die Partie endete nach 23 Zügen mit einem unspektakulären Remis (siehe Kommentar). – Es war ein Jahr vor der Reemtsma-Entführung, als ich es ebenfalls mit Alexander Bangiev zu tun hatte. Damals spielte er für die SG Isernhagen am 2. Brett. Das erste Brett hatte IM Golubev, Ukraine (mittlerweile GM) inne, gegen den Arthur verlor. Bangiev war damals in Höchstform. Bei der Deutschen Meisterschaft in Binz auf Rügen hatte er mit einer ELO-Performance von 2566 den 5. Platz belegt. In den Jahren
1995 (als diese Partie gespielt wurde), 1996 und 1998 wurde er Niedersachsenmeister. Unsere Partie nahm einen munteren Verlauf und hat auch nach 18 Jahren (einmal lebenslänglich + drei Jahre Sicherungsverwahrung) nichts von ihrem Reiz verloren. Ich zeige euch die Partie einmal kommentiert und einmal zum Nachspielen im Kommentar.

Streich, Gerhard – IM Bangiev, Alexander [A30]

SF Hannover – SG Isernhagen, Verbandsliga 1995

1.Sf3 g6 2.g3 c5 3.Lg2 Sc6 4.c4 Lg7 5.0-0 d6 6.d3 Ld7 7.Sbd2 Tb8 8.Tb1 a6 9.a3 b5 10.b3 Sh6!? 11.Dc2 0-0 12.e3 e5 13.Se4 f5! 14.Sc3 [14.Sxd6? b4! und der Springer hat keinen Rückzug, z.B. 15.d4 e4 16.Se5 Sxe5 17.dxe5 Lxe5 18.Dd2] 14…g5? Übereilt. Vorzuziehen war 14. … Kh8 15.cxb5! Das folgende Abspiel war mir zwar nicht in allen Einzelheiten klar, doch wusste ich, dass ich meinen renommierten Gegner damit in
Verlegenheit bringen konnte. 15…axb5 16.Sxb5! Txb5 Schwarz muss den Fehdehandschuh aufnehmen, wenn er nicht ersatzlos mit einem Minusbauern dastehen will. 17.Dc4+ Kh8 18.Dxb5 Sd4! 19.Dc4 Die Dame hat kein besseres Feld.
[19.Db7 Lc6 oder 19.Da6 Lb5-+] 19…Lb5

Stellung nach dem 19, Zug von Schwarz
Streich-Bangiev
Stellung nach dem 19. Zug von Schwarz

20.exd4! Andere Züge verlieren: [20.Dc3 Se2+ oder 20.Dd5 Lc6-+] 20…Lxc4
21.Lxg5 Dd7 22.bxc4
Materiell ist die Partie etwa ausgeglichen.
Turm+Läufer+Bauer sind kein schlechtes Geschäft für die Dame. Die ideellen Werte sprechen eher für Weiß: Dynamische Figuren gegen eine geschwächte schwarze Stellung. 22…Sf7 23.Lh4 [23.d5? e4 kostet eine Figur.] 23…cxd4 24.Sg5 Sxg5 25.Lxg5 Da7 26.Tb7?! Kein leichter Entschluss, den Bauern a3 aufzugeben. Ich hatte die Hoffnung, über die 7. Reihe erfolgreich ins schwarze Lager einzudringen. Meine Gewinnchancen hätten sich nach dem bescheidenen Zug 26. Tb3 indessen erhöht. 26…Dxa3 27.Le7 Tc8 28.Ld5 [28.Tfb1 h5 29.T7b3] 28…Dxd3 29.Tfb1 h5 30.T7b3! Leitet ein überraschendes Ende (sprich: friedliches) ein. 30…Dc2 31.T3b2 Dd3! Bangiev erkennt die Gefahr und begnügt sich mit Zugwiederholung. Falls er sich über a4 mit der Dame zurückzieht, fällt der Bauer d6. Danach läuft der c-Bauer in Richtung Umwandlung. Unsere gemeinsame Analyse ergab eine Gewinnstellung für Weiß. 32.Tb3 Dc2 33.T3b2 ½-½

Schachfundus Hannover (3)

Vor einer Woche haben wir in der Oberliga gegen Hannover 96 gespielt. Insider wissen, dass es sich dabei um den ehemaligen Polizei Schachclub handelt. Gegen diese Polizisten haben wir bereits vor ewigen Zeiten in der Oberliga gespielt. Damals wurden sie sonntagsmorgens mit Blaulicht ans Brett gekarrt (kleiner Scherz). Die Endphase einer Partie aus dem Jahre 1985 möchte ich euch zeigen. Sie ist in vielerlei Hinsicht lehrreich. Vor allem im Hinblick auf die Psychologie.

Die Eröffnung hatte ich misshandelt. Zur Strafe plagte ich mich mit einer passiven Stellung. Mit meinem letzten Zug 28. … Td7-e7 hatte ich eine Mini-Drohung aufgebaut: der Läufer auf e2 hing. Kein Grund zur Panik sollte man denken. Dem weißen Raumvorteil tat das keinen Abbruch. Mein nächster Zug war jedoch eine Keule, die Weiß bis ins Mark traf. Fortan benahm er sich wie das Kaninchen vor der Schlange und fügte sich wie gelähmt in sein Schicksal.

Jeder hat schon einmal so dämlich gestanden wie ich anfangs in dieser Partie. Unter Menschen ist das kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen bzw. die Figuren vorzeitig in die dafür vorgesehene Schachtel zu packen. Ein überraschender Zug kann die Lage schlagartig ändern – wie diese Partie beweist. Maschinen hingegen würden ihren Vorteil gnadenlos umsetzen.

Freunde pittoresker Varianten kommen selbst nach dem abrupten Ende nicht zu kurz. Eine Schachpartie kann wieder lebendig werden, umso mehr, wenn man sich damit beschäftigt, was passiert wäre, wenn sie einen anderen Verlauf genommen hätte.

Schwarz setzt matt in 6 Zügen!

Ahlvers, Ullrich (PSC) - Streich, Gerhard (SFH) Oberliga Niedersachsen/Bremen, 1985
Ahlvers, Ullrich (PSC) – Streich, Gerhard (SFH)
Oberliga Niedersachsen/Bremen, 1985

29…Te3! Ein frecher Zug. Mit 29. Sd2-f1 statt Sb3 hätte Weiß den Spuk verhindern können. 30.Lxf6?! Weiß wird nervös. Der Tausch kommt mir entgegen. Besser war: 30.Tc3 Txc3 31.Dxc3 Lxd4 32.Sxd4+= 30…Sxf6 31.Sd4 Weiß ahnt nicht, welche Gefahr vom eingedrungenen Turm ausgeht, sonst hätte er sofort den Tausch angestrebt: 31.Tc3 De7 32.Txe3 Dxe3 33.Td3 De7 34.c6+= 31…Dc7! Jetzt droht Ungemach. Weiß steht mittlerweile kritisch. 32.Lf1 [32.Dd2 Sge4!! 33.Dxe3 Dg3+ 34.Kh1 (34.Kf1 Dxh3+ 35.Kg1 Dg3+ 36.Kf1 Sxg4!! 37.Dg1 Sh2+ 38.Dxh2 Dxh2 39.fxe4 dxe4+-) ] 32…Sfe4! 33.fxe4 Txh3 34.Se2?? Hilfsmatt in einem Zug. In Zeitnot findet Weiß nicht den einzigen Zug, der ihn am Leben gehalten hätte: 34. Kg1. Weiß stünde zwar auf Verlust, aber es wäre für mich noch ein hartes Stück Arbeit mit vielen Fallstricken geworden. Nach dem folgenden Diagramm mit der Mattstellung zeige ich einige der spannenden Varianten. 34…Dh2#

Ahlvers, Ullrich (PSC) - Streich, Gerhard (SFH) Schlussstellung nach 34...Dh2#
Ahlvers, Ullrich (PSC) – Streich, Gerhard (SFH)
Schlussstellung nach 34…Dh2#

Wer Zeit und Lust hat, möge sich die Stellung nach 35. Lg2 aufbauen und ohne eine Maschine zur Hilfe zu nehmen den weiteren Verlauf analysieren. Es ergeben sich phantastische Varianten. Einige davon habe ich für euch aufgezeichnet:

34.Kg1 Dg3+ 35.Lg2 Te8! (35…dxe4 36.Kf1 Th2 37.Df2 Dxg4 38.De2 Dg3 39.Df2 Dg4=) 36.Te1 Txe4 37.Txe4 dxe4 38.Kf1 (38.Df2? Th1+! 39.Kxh1 Dxf2+-) 38…Df4+

A) 39.Ke1 Te3+ 40.Se2 Dh2 41.Kf1 (41.Kd2? Txe2+ 42.Kxe2 Dxg2+ 43.Ke3 Dxb2+-) 41…Tf3+ 42.Lxf3 exf3 43.Ke1 Se4! 44.Kd1 f2 45.Kc2 f1D 46.Txf1 Dxe2+ 47.Kb3 Sxc5+ 48.Ka3 Dxf1+-

B) 39.Kg1 Dh2+ 40.Kf1 Tg3 41.Df2 (41.Tc3 Sh3 42.Txg3 Dg1+ 43.Ke2 Df2+ 44.Kd1 Dxb2 45.Lxh3 Dxd4+) 42…Sh3 43.Lxh3 Dxh3+ 44.Ke1 Tg2 45.Df1 (45.Dxg2 Dxg2 46.c6 bxc6 47.bxc6 Dg1+ 48.Kd2 Dxd4+ 49.Kc2 Db6+-) 45…Dg3+ 46.Kd1 Tg1+-

So schön und anstrengend kann Schach sein.

Limburger Reminiszenzen

Ein durchgeknallter Limburger Läufer, äh Bischof, beherrscht derzeit die Schlagzeilen. Bevor ich mich den eigenen spätpubertären Zeiten widme, möchte ich das Tagesgeschehen mit einem Gedicht angemessen würdigen. Zu Limburg passt ein Limerick wie ein Adventskranz unter eine Kapellenkuppel. Ich habe mich erstmals an das schwierige Versmaß aabba gewagt:

Limburger Limerick

Ein Merkwürden aus Limburg an der Lahn,
Der hatte sich, Gott vergelt’s, bei den Baukosten vertan;
Er säte Prunk
Und erntet nun Stunk
Für seinen sündhaft teuren Größenwahn.

Anno 1981 haben wir uns in Limburg von der sportlichen Seite gezeigt. Mein Gott, waren wir jung. Und stark. Verdammt stark. Und langhaarig. Und voller Flausen. Wir wollten die Welt retten (was uns bis heute gelungen ist). Es war das letzte Jahr vor Helmut Kohl, die Grünen feierten ihren ersten Geburtstag, und Franz Beckenbauer kickte für den Hamburger Sportverein in der 1. Bundesliga. Ich war frisch verheiratet, und das bin ich heute noch. Nicht mehr ganz so frisch. Aber immer noch verliebt.

Meine Liebe zum Schach ist nie verloschen, auch wenn es im Laufe meines Lebens andere Prioritäten gab und gibt. 1981 hatten wir die Idee, an einem der stärksten Blitzturniere in Deutschland für 4er-Mannschaften teilzunehmen. Wir konnten zwei annähernd starke Mannschaften aufstellen. Wir waren damals (meistens) die Besten in Niedersachsen. Vier Mannschaftstitel geben Zeugnis davon. Bei diesem Turnier konnte sich vor allem Peter Panzer ausgezeichnet in Szene setzen. Mit diesem Motivationsschub war ihm der Weg vorgezeichnet, den Titel eines Internationalen Meisters zu erwerben. Das Turnier haben wir nicht gewonnen, aber wenn ich mich recht entsinne, haben sich beide Mannschaften gut platziert.

Auf drei digitalisierten Fotos kann ich euch ein bisschen von der Stimmung zeigen. Die halbe Truppe ist noch immer in unserem Verein aktiv. Einer hat sich vom Schach vor längerer Zeit zurückgezogen. Es ist der Sitzende auf dem mittleren Foto. Mit ihm müsst ihr euch gut stellen, wenn ihr in Hannover wohnt. Er leitet das Finanzamt-Mitte.

Limburg-01Stufenweise von links nach rechts vorm Portal des Limburger Doms: Harald Behrens, Gerhard Streich, Horst-Peter Anhalt, Jürgen Siegmann, Andreas Wetjen, Achim Cablitz, Michael Geveke und Peter Panzer

Limburg-02Stehend von links nach rechts: Gerhard Streich, Michael Geveke (verdeckt), Horst-Peter Anhalt, Achim Cablitz, Peter Panzer, Harald Behrens und Jürgen Siegmann (sitzend)

 Limburg-03Der Bruderkampf (von links nach rechts): Anhalt-Geveke, Cablitz-Behrens, Streich-Siegmann, Panzer-Wetjen

Ergänzt am 18.10.2013 als Antwort auf Horst-Peters 1. Kommentar:

Limburg-Hohle-GasseDas perfekte Outfit 

Ja. Ein Fotoshooting in Limburgs steilen Gassen macht es deutlich. Achim Cablitz war damals so perfekt gekleidet, dass er mehrmals mit Schlagersänger Jürgen Marcus verwechselt wurde.  Der Deutsche Jugendmeister Michael Geveke streckte meiner kleinen Minox-Kamera die Zunge entgegen.

*******************************************************************************

Ergänzt am 16.09.2015

Andreas Wetjen, der Mann mit dem Lehrerbart (roter Pfeil)
Andreas Wetjen, der Mann mit dem Lehrerbart (roter Pfeil)

Unterwegs in Liga 2

Als Schiedsrichter war ich am vergangenen Sonntag in der 2.Bundesliga, Gruppe Nord unterwegs. Tempo Göttingen traf auf die Reserve von Werder Bremen.

Der Kampf war eine klare Sache, und ich war eher zuhause als unsere Erste! Bremen remisierte alle Schwarzbretter, teilweise recht schnell und gewann alle Weiß-Partien.
Theoretisch interessant war die Partie an Brett 1, an Brett 5 gab es einen schönen Schlagabtausch.

Holpriger Start der U 12

Die neu zusammen gestellte U 12 startete am letzten Septemberwochenende in die neue Saison. Die gastgebende Vertretung der Schachdrachen Isernhagen hatte deutliche Vorteile bezüglich der Erfahrung und der nominellen Spielstärke aufzuweisen. Zudem konnten wir nur mit drei Spielern antreten.
Schon nach wenigen Zügen war Justin an unserem Spitzenbrett in eine Eröffnungsfalle geraten. Daraus gab es kein Entkommen mehr. Einen entscheidenden Materialverlust wollte Justin noch verhindern, wurde aber sehr schnell matt gesetzt.
Eine Schäferzug-analoge Mattdrohung deckte Len an Brett zwei zunächst zwar ab, aber nach dem Abtausch dieser Deckungsfigur war das Matt auf f7 nicht mehr zu verhindern. So stand es nach kurzer Zeit schon 3:0 für die SD Isernhagen.
Am 4. Brett spielte Adrian in seiner Premieren-Partie in der U 12 in der Eröffnung unbekümmert mit. Sein Gegner versuchte durch ein doppeltes Bauernopfer die Initiative an sich zu reißen, was ihm auch gelang. Nur der geringen Spielpraxis seines Gegners war es zu verdanken, dass Adrian die möglichen, gefährlichen Kombinationen überstand. In einem zähen Kampf konnte Adrian ein materielles Übergewicht erreichen, den Gegenangriff parieren und schließlich selbst Matt setzen.
Glückwunsch an ihn zu seinem ersten Sieg in der U 12.

Die Lehre aus diesem Wettkampf sollte ein intensives Eröffnungstraining sein.

Oberliga Nordwest: Hannover 96 –SF Hannover

Das Datum 13.10.13 brachte uns kein Glück. Unser erstes Match haben wir
sang- und klanglos bei Hannover 96 vergeigt. Drei von acht Partien gingen
verloren, der Rest endete remis. Auch meine Partie. Zu den anderen Partien kann
ich wenig sagen, das mögen die Betroffenen oder der Mannschaftsführer tun. In
meiner Partie fühlte ich mich stets gut und wähnte mich zwischendurch auf der
Siegerstraße. Aber mein Vorteil war in der Nachbetrachtung geringer als
geglaubt. Um auf Biegen und Brechen auf Gewinn zu spielen bestand keine
Veranlassung. Im Doppelturmendspiel hatte ich zwar Raumvorteil, etwas
Zwingendes war indes nicht zu sehen. So einigten wir uns auf ein verdientes
Unentschieden. Die Partie folgt im Kommentar.